Das las ich kürzlich in einem Post.

Auf dem ersten Blick ist man versucht zuzustimmen, ja genau, Derundder und Dieunddie sollte sich unbedingt mal im Spiegel anschauen, damit sie sehen, was für einen Mist sie gerade machen! Und schwupps, ist man wieder drin in der Bewertungs-Falle: da die anderen, hier ich.

Dabei ist der Gedanke, sich selbst zu begegnen, ein sehr schöner. Wollen wir das nicht alle eigentlich? Uns selbst begegnen und herausfinden, wer bin ich? Wozu bin ich hier?

Die Begegnung mit mir selbst habe ich als das zentrale Heilungs-Element erlebt in meinem eigenen Burnout-Prozess. Nun muss es aber gar nicht so weit kommen, dass du dich völlig verausgabst, um dir selbst zu begegnen. Es reicht, aufmerksam zu werden bei Themen die sich scheinbar in Endlosschleifen wiederholen, obwohl du sie garantiert nicht mehr haben möchtest. Um dich dann zu fragen, was habe ich damit zu tun?

Wie viele Persönlichkeitstests hast du schon gemacht? Eneagramme und Horoskope erstellen lassen? Human Desing System und Archetpyen bestimmen lassen? Karma erlöst, beim Familienstellen gewesen und Verhaltenstherapie gemacht?

Das sind alles gute Wege, um sich selbst zu finden; Anstöße von außen, die dich zur Selbsttransformation anstupsen und dir eine Richtung zeigen. Doch unter jeder „Persönlichkeits-Auswertung“ steht, dass wir alle alle Anteile in uns haben, nur in unterschiedlicher Gewichtung. Hm, wer bin ich denn dann, ein bisschen hiervon, ein bisschen davon? Und für jede Form von „Therapie“ brauchst du ein Gegenüber, das immer auch seine eigene Geschichte mit hineinbringt und keine 24 Stunden/Tag zur Verfügung steht.

Wer 24/7 für dich da ist, das bist du!

Dennoch, das alles angeschaut zu haben, war für mich extrem wichtig in meinem Entwicklungsprozess. Ich habe das alles gemacht und noch viel, viel mehr, denn wenn es mich einmal gepackt hat, will ich immer mehr wissen. Ich war wie ein Schwamm, der alles aufsaugt, was das Leben an Hilfsmitteln bietet. Ich bekam dadurch auch mehr als nur einen Hauch der Ahnung, wer ich bin.

Nur irgendwann kam der Punkt, wo ich merkte, ich muss auf mich hören, um den richtigen Weg zu finden, niemandem im Außen mehr, nur meiner eigenen Stimme zuhören, meine Mitte finden, meinen höchstpersönlichen Weg. Da kann ich mir noch so viele Online-Kongresse zur Selbstfindung anhören, der Weg dahin geht nur individuell, allenfalls noch in einer Klein-Gruppe, das ist meine Erfahrung. Sonst ziehst du dir womöglich Schuhe an, die dir gar nicht passen. Auch das ist eine Erkenntnis aus den vielen Wegen, die ich beschritten habe. Mein Weg ist meiner, nicht der von jemand anderem. So habe ich mir im Laufe der Zeit meinen eigenen Pfad freigetrampelt. Und vielleicht ist es genau das, was der Mensch im Laufe seines Lebens lernt, seinen ganz eigenen Trampelpfad anzulegen.

Wir sind eine Menschheitsfamilie, stimmt, und gleichzeitig sind wir alle Individuen mit ganz unterschiedlichen Herausforderungen, Aufgaben, Verletzungen, Zielen und Wegen, und jede:r hat genau sein Ding, wie er sein Ding am besten macht. Das ist übrigens auch der Sinn unseres Menschseins. Doch davon ein andermal.

Der Leitwolf ist in dir.

Um genau dein Ding zu finden, gibt es für mich nur noch den Weg nach Innen: deine innere Stimme finden, und zwar nur deine! Die möchte gehört werden. Sie ist dein Leitwolf, und sie wartet aufmerksam und fast ein wenig ungeduldig scheint mir, auf dich. Sie ist es, die dir hilft glasklare Entscheidungen zu treffen, dich aus alten Verhaftungen zu lösen, und ganz konkret den nächsten wichtigen Schritt zu machen. Sie ist das, was du bist.

Sie a) zu hören,

ihr b) zu vertrauen und

sie c) in Taten umzusetzen

sind die Schritte, die ich gelernt habe anzuwenden. Ich habe gelernt, meine Intuition zu schulen. So kann man es auch nennen.

Deine innere Stimme wird dir immer liebevoll begegnen, egal was ansteht. Sie wird dich niemals zurechtweisen oder in Angst versetzen. Deine innere Stimme ist nichts als Liebe, alles andere kommt woanders her, meist aus dem Verstand. Der ist ziemlich laut und hat (gefühlt) immer recht. Schon oft hast du dich zu etwas zwingen lassen durch ihn, obwohl du fühltest, es tut mir nicht gut. Darum ist dir womöglich das rechte Maß abhanden gekommen.

Das Leiden beginnt, wenn du anfängst deine Gedanken für wahr zu halten, heißt es. Ja, das kann sein. Aber sie sind es nicht! Deine Gefühle sind wahr! Und an die kommst du heran, wenn du dir Ruhe gibst, dich in dich hineinversenkst und dir der Kraft gewahr wirst, die in deinem Inneren steckt; wenn du anfängst dieser Kraft aus deinem Inneren, die nie irrt, Vertrauen zu schenken.

Ausdrücken tut sich unsere innere Stimme durch Körperempfindungen (Hitze, Kälte,…), durch innere Bilder oder Symbole, durch Worte, vermeintlich aus dem Off kommende Botschaften und vieles mehr. Auch das ist ganz individuell. Manchmal bekomme ich meine „Botschaften“ mit soviel Humor serviert, dass ich mich vor Lachen biege, manchmal vergieße ich Sturzbäche aus Tränen, bis ich die Liebe dahinter erkenne.

Dein True North

Wenn du diese letztgültige, glasklare Instanz in dir gefunden hast, und das nicht nur zufällig zweimal im Jahr, sondern wann immer du sie brauchst, dann hast du einen excellenten Kompass für dein Leben in der Hand. Die Kompassnadel sitzt in deinem Inneren und die Richtung in die es geht, heißt Freude. Das ist unser True North!

Mache mal einen Anfang. Such dir ein Plätzchen, wo du für 20 min in Ruhe bist. Dort atmest du ruhig und tief und denkst währenddessen an etwas Schönes, egal wie lange es zurückliegt, oder verbinde dich mit deinem Gott. Du darfst ruhig ein wenig lächeln dabei. Heraufgezogene Mundwinkel bewirken Wunder. Will ein Gedanke dich ablenken, sage dir: Ich bin hier, und ich bin jetzt. Bleibe so eine Weile und beobachte ohne eine Bewertung.

Willst du einen Schritt weitergehen, bleibe in dieser entspannten, dir selbst freundlich gesonnenen Gefühlslage, denke an dein Thema und frage in dich hinein ohne deine Gefühlslage zu verlassen: Welche Information brauche ich jetzt? Beobachte, was passiert. Es kann ein Wort sein, ein Gefühl, eine Körperempfindung oder gar nichts…

Versuche es einfach mal und schreibe mir gerne deine Erfahrungen.
Wenn du meine Begleitung wünschst, um dich noch tiefer zu dir zu führen, schreib mir das auch gerne.

Herzliche Grüße
Monika

Wenn du dir selbst begegnest, begegnest du deiner Seele.
Wenn du dir selbst begegnest, hast du dich für die Liebe entschieden und gegen die Angst.